Eine schöne traurige Geschichte rankt sich um die Entstehung des Alant. Homer erzählte, wie Helena, die Tochter des Zeus und der Leda, von Paris entführt wurde. Das war nicht weiter erstaunlich, galt sie doch damaIs als die schönste Frau der Welt. Doch die schöne Helena weinte ob dieser Entführung; sie wollte nicht. Und dort, wo ihre Tränen niederfielen, wuchs eine Blume; der Alant.
Aus der Geschichte könnte man schließen, daß Alant und Schönheit eine Beziehung haben. Die gibt es in der Tat, wenn sie auch nicht so spektakulär ist wie eine andere Folge dieser Entführung - denn sie löste immerhin den Trojanischen Krieg aus.
Die Heimat des Alant ist Asien (Helena lebte an der türkischen Küste)
- aber auch bei uns kommt er verwildert vor. Man findet ihn im Ufergebüsch,
auf feuchten Wiesen und an Waldrändern. Er ist der große Bruder
der Margerite und wird bis zu anderthalb Meter hoch. Für die Schönheitspflege
ist die außen grauschwarze, innen geIblichweiße Wurzel wichtig.
Die gräbt man im März, April, Oktober und November aus. Sie enthält
Azulen, Kampfer, Alantsäure, ätherische Öle und Inulin.
Wenn Sie zwei Eßlöffel zerkleinerte Alantwurzel zehn Minuten in
einem Viertelliter Wasser kochen und dann ohne weitere Hitze eine Stunde ziehen
lassen, haben Sie nach dem Abseihen und Abkühlen ein Gesichtswasser gegen
unreine Haut. Betupfen Sie sich das Gesicht mehrmals täglich damit! Das
hilft sogar bei Akne. Auch zur Haarspülung läßt sich das Alantwasser
benutzen. RegeImäßig verwendet, verbessert es die Struktur von
trockenem und sprödem Haar. Allerdings ist es für Blondes nicht
geeignet.
Hildegard von Bingen, die große Naturärztin des zwölften Jahrhunderts, empfahl einen Auszug der Alantwurzel in Wein bei Migräne und trüben Augen; "Das ganze Jahr über soll er sowohl dürr als auch grün in reinen Wein gelegt werden." Davon dreimal täglich ein Eßlöffel nach dem Essen vertreibt den bohrenden Kopfschmerz. Aber Vorsicht! " Wenn jemand ihn häufig trinken würde, den würde er wegen seiner Stärke schädigen" steht bei der Heiligen. Tatsächlich ist Alant in höherer Dosis giftig.
Naturkosmetik
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Autor:
Philipp Lohberg
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