Wer hätte das gedacht: Die Schlehe, die zur Familie der Rosengewächse
gehört, ist der Urgroßpapa von Zwetschge und Pflaume. Aus ihren
Früchten läßt sich ein wunderbares Mus kochen.
Anders als bei ihren Nachkommen soll man aber vor der Ernte zwei oder drei
Nachtfröste abwarten. Die bewirken, daß sich der ungemein saure
Geschmack etwas verliert. Dieses Mus als Brotaufstrich oder in Joghurt hilft
bei Appetitlosigkeit. Und es hat viele Vitamine.
Den Saft der Früchte benutzte man schon vor einigen hundert Jahren zu
kosmetischen Zwecken - mit eher fragwürdiger Wirkung: "So man Schlehen-Saft
streichet an die Ort, da man begehret keine Haar zu haben, macht es dieselben
kaal und glatt."
Heute werden in der Kosmetik nur die Blüten verwendet. Die sammeln Sie
von April bis Mai. Es sei denn, Sie wohnen im Piemont. Dort steht bei dem
Heiligtum der Madonna von Bra ein Schlehdorn, der nachgewiesenermaßen
seit dem Jahr 1336 nicht nur im späten Frühjahr, sondern auch fast
genau an Weihnachten blüht - wunderbarerweise jedes Jahr. Nun, Wunder
oder nicht, der Schlehdorn von Saint-Patrice in Frankreich macht's genauso.
Aber es müssen nicht diese Wunderblüten sein, die Sie für eine
Kompresse gegen unreine Haut verwenden. Eine kleine Handvoll Schlehdorn-Blüten
übergießen Sie mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Nach dem
Abkühlen filtern Sie ab und tränken ein Tuch mit der Flüssigkeit.
Dieses legen Sie auf Ihr gut gereinigtes Gesicht.
Viele Menschen schwören auf Schlehenblüten als Mittel gegen Sommersprossen. Wenn Sie welche haben und sie nicht mögen, dann versuchen Sie doch folgendes Rezept: Eine Handvoll der Blüten wird mit einer Tasse heißer Milch übergossen. Nach dem Abkühlen und Abfiltern bestreichen Sie Ihre charmant gesprenkelte Haut mehrmals täglich mit dieser Schlehdornmilch.
Schlehdorn in der Naturmedizin
Naturkosmetik
© PhiloPhax
Internet - Holzgerlingen
Autor:
Philipp Lohberg
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